Schaffhausen, eine mittelgroße Schweizer Stadt mit 36.000 Einwohnern, unweit der deutschen Grenze ist vor allem bekannt durch den „Rheinfall“, den größten Wasserfall Europas. Einige Fußballkenner mögen sich auch noch an den FC Schaffhausen erinnern, der seinen großen Zeiten im Moment in der Zweiten Schweizer Liga hinterher trauert. Am nördlichsten Zipfel der Stadt befindet sich seit nunmehr fast 60 Jahren der serbische Kulturverein. An diesem heißen Maitag ist hier nicht viel los. An einem Tisch in der Klubhalle, die an eine Unimensa erinnert, spielen vier ältere Herren Karten. Längst sitzen hier nicht mehr nur Serben, sondern auch Bosnier und Kroaten. Das war nicht immer so. „Bis 1993 waren hier immer alle Jugoslawen zusammen. Dann, nach Ausbruch des Krieges, gingen die Bosnier, die Kroaten und die Serben blieben unter sich. Aber das ändert sich nun wieder.“, sagt Duško Prodanović, genannt Kugla, der hier seit knapp 10 Jahren den angeschlossenen Oldtimerclub führt. Ihm liegt viel am Zusammenkommen der ehemaligen jugoslawischen Nationen. Ein Baustein dafür sind seine Zastava-Treffen, bei denen sich alle, Mazedonier, Serben, Bosnier, Montenegriner, Slowenen, Kroaten aber auch Deutsche und Schweizer zusammenfinden. Duško trägt dann eine jugoslawische Flagge auf seiner Weste. Das kommt nicht bei allen gut an, aber durch die gemeinsame Zeit und das Fachsimpeln über die Autos überwiegt am Ende die persönliche Freundschaft.
An der Beifahrertür von Duškos Fica ist eine 64 angebracht. „Das ist das Baujahr meines Fićas und gleichzeitig das Geburtsjahr meiner Schwester.
Duško kam 1982 in Pakrac (Kroatien) zur Welt. Schon als kleiner Junge schwor er sich, eines Tages einen Zastava oder einen Fića zu besitzen. Seine Eltern konnten sich kein Auto leisten und als die Familie zu Beginn des Krieges nach Serbien flüchten musste und so gut wie alles verlor, schien dieser Traum für immer zerplatzt zu sein. Er beendete die Schule und lernte Koch. Doch im kriegsgebeutelten Serbien sah er für sich keine Perspektive und verließ 2004 endgültig sein Land, um in der Schweiz sein Glück zu finden und den Plan, einen Zastava zu besitzen, neu anzugehen. Vor fünf Jahren ergab sich endlich die ersehnte Möglichkeit. Nach hartnäckigem Werben verkaufte ihm ein Freund in Österreich einen Zastava 750, einen Fića, mit dem er nun vor uns steht. „Dieser Fića ist nicht zu verkaufen und er wird es auch nie sein.“ Inzwischen besitzt er auch ein Zastava Cabrio, mit dem sein Vater Nostalgiefahrten in Kragujevać veranstaltet, einen Zastava 800, einen Zastava Sanitätswagen, von denen nur noch wenige Modelle existieren.
In ein paar Tagen werden wir uns wiedersehen, beim Oldtimer Treffen in Schaffhausen. Duško hat T-Shirts für alle drucken lassen. Darauf sind dann alle wieder vereint: der Fića, der Yugo und der Zastava.
Schaffhausen, eine mittelgroße Schweizer Stadt mit 36.000 Einwohnern, unweit der deutschen Grenze ist vor allem bekannt durch den „Rheinfall“, den größten Wasserfall Europas. Einige Fußballkenner mögen sich auch noch an den FC Schaffhausen erinnern, der seinen großen Zeiten im Moment in der Zweiten Schweizer Liga hinterher trauert. Am nördlichsten Zipfel der Stadt befindet sich seit nunmehr fast 60 Jahren der serbische Kulturverein. An diesem heißen Maitag ist hier nicht viel los. An einem Tisch in der Klubhalle, die an eine Unimensa erinnert, spielen vier ältere Herren Karten. Längst sitzen hier nicht mehr nur Serben, sondern auch Bosnier und Kroaten. Das war nicht immer so. „Bis 1993 waren hier immer alle Jugoslawen zusammen. Dann, nach Ausbruch des Krieges, gingen die Bosnier, die Kroaten und die Serben blieben unter sich. Aber das ändert sich nun wieder.“, sagt Duško Prodanović, genannt Kugla, der hier seit knapp 10 Jahren den angeschlossenen Oldtimerclub führt. Ihm liegt viel am Zusammenkommen der ehemaligen jugoslawischen Nationen. Ein Baustein dafür sind seine Zastava-Treffen, bei denen sich alle, Mazedonier, Serben, Bosnier, Montenegriner, Slowenen, Kroaten aber auch Deutsche und Schweizer zusammenfinden. Duško trägt dann eine jugoslawische Flagge auf seiner Weste. Das kommt nicht bei allen gut an, aber durch die gemeinsame Zeit und das Fachsimpeln über die Autos überwiegt am Ende die persönliche Freundschaft.
An der Beifahrertür von Duškos Fica ist eine 64 angebracht. „Das ist das Baujahr meines Fićas und gleichzeitig das Geburtsjahr meiner Schwester.
Duško kam 1982 in Pakrac (Kroatien) zur Welt. Schon als kleiner Junge schwor er sich, eines Tages einen Zastava oder einen Fića zu besitzen. Seine Eltern konnten sich kein Auto leisten und als die Familie zu Beginn des Krieges nach Serbien flüchten musste und so gut wie alles verlor, schien dieser Traum für immer zerplatzt zu sein. Er beendete die Schule und lernte Koch. Doch im kriegsgebeutelten Serbien sah er für sich keine Perspektive und verließ 2004 endgültig sein Land, um in der Schweiz sein Glück zu finden und den Plan, einen Zastava zu besitzen, neu anzugehen. Vor fünf Jahren ergab sich endlich die ersehnte Möglichkeit. Nach hartnäckigem Werben verkaufte ihm ein Freund in Österreich einen Zastava 750, einen Fića, mit dem er nun vor uns steht. „Dieser Fića ist nicht zu verkaufen und er wird es auch nie sein.“ Inzwischen besitzt er auch ein Zastava Cabrio, mit dem sein Vater Nostalgiefahrten in Kragujevać veranstaltet, einen Zastava 800, einen Zastava Sanitätswagen, von denen nur noch wenige Modelle existieren.
In ein paar Tagen werden wir uns wiedersehen, beim Oldtimer Treffen in Schaffhausen. Duško hat T-Shirts für alle drucken lassen. Darauf sind dann alle wieder vereint: der Fića, der Yugo und der Zastava.