"Wieso hat die Orgel heute das Image als altes, verstaubtes Instrument?", fragt sich Zrinka Durut, Organistin in der Kreuzkirche in Zürich. Sie will das ändern und wenn jemand das Zeug dazu hat, die Orgel aus der Museumsecke heraus zu holen, dann die lebhafte junge Frau mit den auffällig blonden Locken. Geboren in Slavonski Brod in Kroatien, studierte sie Klavier in Zagreb. "Das war die schönste Zeit in meinem Leben dort. Ich war immer unterwegs und hatte sehr viele Freunde." Umso größer zunächst der Kulturschock in Winterthur, wo sie ihr Klavierstudium fortsetzte. "Ich weiß noch, wie ich damals dort ankam, im Oktober, halb Sieben war alles zu und kein Mensch auf der Straße. Das war am Anfang hart für mich."
Zrinka Durut kämpfte sich durch und nach ihrem Abschluss als Pianistin entdeckte sie die Orgel für sich und ging nach Zürich, um sich diesem Instrument zu widmen. Dort lernte sie ihren heutigen Mann kennen und blieb.
Neben ihrer Arbeit als Organistin in der Kreuzkirche in Zürich-Hottingen begann sie Sevdah, traditionelle bosnische Liebeslieder für die Orgel zu adaptieren. Mit dieser Musik ist sie aufgewachsen und lauschte als Kind dem Spiel und Gesang ihres Vaters. Sevdah sind nicht so einfach auf der Orgel zu spielen, sie enthalten komplizierte Verziehrungen und Melismen, bei den Vokale wiederholt oder langgezogen werden.
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